An Weihnachten Zeit schenken

Give christmas time?   Ja, gerade jetzt. Das ist eine Änderung der Blickrichtung, eine höchst heilsame Unterbrechung (durchaus berechtigter) Befürchtungen. Etwas, einem Ereignis oder Erlebnis Zeit zu geben, bedeutet ja schon ganz elementar, die turbulente Welt einmal anzuhalten, durchzuatmen in der Rastlosigkeit und steten Beschleunigung unseres Lebens, einen Ruhepol im Auge des Alltagssturms zu finden. Weihnachten Zeit zu geben, verspricht unter Umständen sogar einen Stilwandel: sich Zeit zu nehmen für Familie und Freunde, auch für sich selbst und das, was unserem Leben Sinn verleiht, uns inspiriert – möglicherweise sogar über den Augenblick hinaus.

Give christmas time.   Je mehr uns das gelingt, desto näher kommen wir vielleicht auch an das innere Geheimnis, das Weihnachten birgt: Die Geschichte von der Geburt eines Kindes in einer Zeit, die kaum besser war als die, die wir aktuell erleben und erleiden müssen. Schwierige Zeiten heute? Ja, natürlich. Aber sie sind nun einmal, wie sie sind. Wir haben keine anderen. Sie waren nie besser und werden es wohl auch nicht, jedenfalls nicht von selber. Es kommt wohl weniger auf die Zeiten als solche an, als auf uns in diesen Zeiten – darauf, wie unsere Antwort ausfällt, wie wir unser Leben in diesen schwierigen Zeiten gestalten. Zukunft, heißt es, wird aus Mut gemacht. So verstanden, feiern wir an Weihnachten das Fest eines mutigen Gottes, der um ihrer Zukunft willen selbst zur Welt kommt. Nicht aufzugeben und den Mut nicht sinken zu lassen, mag es noch so schwierig sein und aussichtslos scheinen, auch das ist damit Weihnachten: Vertrauen zu fassen und mutig ernst zu machen mit einer Botschaft, die Hand und Fuß bekommt im Krippenkind und das Potential hat, die Menschwerdung des Menschen nachhaltig zu befördern und wirklich etwas zu ändern in unserer Welt, die das so gut brauchen kann. Kaum zufällig markiert Weihnachten in unserem Kulturkreis den Beginn einer Zeitenwende und neuen Zeitrechnung.