Der Apfel – Eine Obstsorte mit eigener Superkraft

7 spannende und kuriose Fakten über Äpfel

Reportage Natur

1 – Zahlen und Rekorde

Seit den 1960er Jahren hat sich der Beginn der Apfelblüte in Deutschland durchschnittlich um 2 Wochen nach vorne verschoben; eine Folge des Klimawandels.


2 – Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Das Sprichwort bezieht sich darauf, dass Kinder ihren Eltern ähnlich sind. Im wörtlichen Sinn hat der Apfelbaum aber etwas dagegen, dass der Apfel, der direkt neben seinem Stamm fällt, zu einem Baum aufwächst.

Gegen solche Konkurrenz schützt er sich durch den Stoff Phlorizin, den er über die Wurzeln in den Boden abgibt. Phlorizin verwandelt sich im Boden in verschiedene Wirkstoffe, die verhindern, dass Samen keimen. Darum wird auch geraten, einen Apfelbaum nicht an eine Stelle zu setzen, an der vorher schon ein solcher Baum gestanden hatte.


3 – Zahlen und Rekorde

Deutschland ist das Land auf der Welt, das am meisten Äpfel importiert: über 500 000 Tonnen; die meisten davon kommen aus Italien, gefolgt von Polen und den Niederlanden. Obwohl China bei weitem der größte Apfelproduzent der Welt ist, importieren wir von dort nicht viele Äpfel. China ist aber Marktführer bei Apfelsaftkonzentrat. 60% von dem Saft aus Konzentrat, der bei uns verkauft wird, wird mit Konzentrat aus China angerührt.

4 – Apple MacIntosh

Es gibt verschiedene Erklärungen, warum die Firma Apple ihren Namen gewählt hat. Ist es der Apfel vom Baum der Erkenntnis oder vielleicht der Apfel, den Issac Newton vom Baum fallen sah? Sicher ist aber, dass der Apple Macinthosh nach der Lieblings-Apfelsorte des Entwicklers Jef Raskin benannt ist. Die Apfelsorte McIntosh wurde von einem Farmer dieses Namens 1796 in Kanada entdeckt. Apple änderte die Schreibweise, weil es noch eine andere Firma mit diesem Namen gab.


5 – Bewahrte Vielfalt

In Deutschland gibt es über 2000 Apfelsorten, doch nur etwa 30 sind gängige Sorten, die man problemlos im Handel oder in der Baumschule bekommt. Manche alten Sorten sind nur noch in wenigen Exemplaren erhalten oder sogar ganz verschollen. Diesen Reichtum an genetischer Vielfalt zu erhalten ist in Deutschland Aufgabe des Julius-Kühn-Instituts in Dresden. In seinem Obstgarten werden alte Sorten am Leben gehalten, gleichzeitig organisiert das Institut weitere Stellen, an denen diese Sorten wachsen können. Die Merkmale der verschiedenen Sorten sowie ihre Standorte werden in der »deutschen Genbank Obst« erfasst, die man über das Internet einsehen kann. Eine weitere öffentliche Datenbank bietet das Erhalternetzwerk Obstsortenvielfalt. Hier haben sich private Sammler aus dem Pomologenverein zusammengeschlossen, um alte Sorten zu erhalten und auszutauschen.


6 – Was macht Äpfel so gesund?

Wie bei den Superhelden, so auch bei den Obstsorten – jede hat ihre eigene Superkraft. Die geheime »Superkraft« des Apfels ist das Pektin. Auch wenn der Name nicht so bekannt ist, haben die meisten Menschen schon damit zu tun gehabt: Pektin wird dem Gelierzucker zugesetzt, damit Marmeladen und Gelees fest werden. Viele Früchte enthalten Pektin, und wer öfter einkocht, hatte bestimmt auch schon mit den Listen zu tun, auf denen sie in pektinreiche und pektinarme unterteilt werden.

Der Apfel ist bei den pektinreichen Früchten ganz vorne, mit ca. 1,7 g pro 100 g. Eigentlich ist der Stoff »nur« ein Ballaststoff, das heißt, wir verdauen ihn gar nicht, sondern scheiden ihn wieder aus. Trotzdem ist Pektin für unsere Verdauung wichtig, weil es – gerade so wie beim Einkochen – Wasser bindet. So kommt die besondere »Superkraft« des Apfels zustande, sowohl gegen Durchfall als auch gegen Verstopfung zu helfen. Das Pektin bindet das überschüssige Wasser im Darm und macht den Nahrungsbrei zugleich weich und geleeartig, sodass er leichter durch den Darm rutscht. Und nicht nur das Wasser wird durch Pektin gebunden: Auch die Gallensäure, die sonst nach Verwendung im Körper immer wieder »recycelt« wird, verlässt mit dem Pektin den Körper. So muss der Körper neue Gallensäure produzieren, und dazu benutzt er das Cholesterin im Blut. Äpfel senken daher den Cholesterinspiegel.


7 – Apfelorakel

Ein alter Brauch rät, in der Andreasnacht (30. November) einen Apfel an einem Stück zu schälen und die lange Apfelschale über die Schulter hinter sich zu werfen. Aus der Form der Schale am Boden kann man den Anfangsbuchstaben der nächsten Liebe herauslesen.


Weitere spannende und kuriose Fakten über die Welt der Äpfel erfahren Sie in unserem Buch »Äpfel – Wissenswertes & Kurioses«.

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