»So vieles, was mein Herz bewegt«: wenn Menschen mit Behinderungen sich zu Wort melden
Am 5. Mai ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. 37 Autorinnen und Autoren mit Behinderungen erhalten durch die Stiftung Liebenau eine Stimme
Aktuelles Gesellschaft Toleranz
Der 5. Mai ist der Europäische Protesttag von Menschen mit Behinderungen. Überall in Europa melden sich an diesem Tag soziale Verbände und Organisationen zu Wort, um die Themen und Probleme von Menschen mit Behinderungen zur Sprache zu bringen. Auch in der Stiftung Liebenau, in deren Einrichtungen und Diensten jährlich fast 5000 Menschen mit Einschränkungen unterstützt und begleitet werden, hat der Protesttag eine lange Tradition. In den vergangenen Jahren wurden Betroffene in der Öffentlichkeit selbst aktiv: Sie organisierten Aktionsstände auf Wochenmärkten, um mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, sie boten Lesungen, Theater- oder Kinoveranstaltungen an oder luden zu inklusiven Festen ein.
In diesem Jahr sind fast alle solche Aktionen coronabedingt entfallen. Aber die Menschen mit Behinderungen haben einen anderen Weg gefunden, sich mitzuteilen: Sie haben geschrieben, über sich und die Welt. Ihre Erinnerungen, Gedichte, Interviews und Gedankensplittern sind in einem Buch vereint. In »So vieles, was mein Herz bewegt« lassen 37 Autorinnen und Autoren mit Behinderungen ihre Leserinnen und Leser teihaben an ihrem Erleben. Einfühlsam und stimmig illustriert, herausgegeben von Prälat Michael H. F. Brock, Vorstand der Stiftung Liebenau, Ruth Hofmann und Anne Oschwald, bietet das Buch den Menschen eine Bühne, wie sie in Zeiten der coronabedingten Kontaktbeschränkungen ganz besonders wichtig ist. Und leistet damit einen authentischen Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft, die nicht Behinderungen, sondern Gemeinsamkeiten in den Mittelpunkt stellt. Es lohnt sich, in diesem Buch zu lesen, sich beeindrucken und berühren zu lassen von allem, was einem da begegnet.
