Wenn der Himmel die Erde trifft
Zwischen Himmel und Erde liegt ein Leben voller Erfahrungen. Alina Pfeifer beschreibt in ihrem Poetry-Slam-Text »Himmel trifft Erde«, welche Bedeutung Weihnachten für dieses Aufeinandertreffen hat
Weihnachten Advent Glaube Inspiration»Himmel trifft Erde«
»Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein«, sagt und singt man so schön.
Ja, und unter den Wolken ist die Freiheit grenzenvoll, eingeschränkt. Die Toten Hosen sagen: »Unter den Wolken wird’s mit der Freiheit langsam schwer.« Die Welt stehe gerade auf ihrem Kopf und der Wind habe sich gedreht.
Und ja, unter den Wolken, hier auf der Erde fühlt es sich an wie Gegenwind. Und die Welt steht auch nicht gerade mal eben auf dem Kopf, das tut sie schon länger.
Was ist da los, fragt sich dann doch der Engel im Himmel. Was machen diese Menschen da unten? Ja, was machen wir hier?
Krieg, Leid, Grausamkeit, Hunger, Ungerechtigkeit und Zerstörung machen wir.
Diese Welt? Hier unter den Wolken? So weit entfernt vom Himmel, von »Über den Wolken«.
Zwischen Himmel und Erde, wie viele Kilometer liegen dazwischen? Wo ist der Himmel? Mit dem Flugzeug erreiche ich ihn nicht. Der Anblick über den Wolken ist zwar wundervoll und der Himmel ist blau, aber es ist nicht der Himmel. Nicht das, wo die Leute mal hinwollen.
Wie viel beeindruckender muss dann erst Gottes Himmel sein? Aber wo ist er? Der Himmel und Gott?
Mit einer Rakete erreiche ich ihn nicht, nur das All, mit den wunderschönen Sternen. Aber es ist nicht der Himmel.
Wie viel wundervoller muss dann erst Gottes Himmel sein. Aber wo ist er? Der Himmel und Gott?
Wie weit ist der Himmel von der Erde weg? Den Himmel auf Erden? Den haben wir nicht. Und bräuchten ihn doch so sehr.
Gerade jetzt. An Weihnachten.
Der Engel schaut immer noch auf die Erde und ist voller Traurigkeit. Was machen die Menschen da?
Wie viele klägliche Rufe liegen zwischen Himmel und Erde? Wie viele Freudentränen fließen zwischen Himmel und Erde? Wie viele Gebete stecken zwischen Himmel und Erde?
Himmel und Erde – Erde und Himmel.
Gott und die Engel schauen immer noch runter, unter die Wolken, auf die Erde.
Sehen unsere Freude, unser Leid, unseren Frieden, unseren Krieg. Unsere Hoffnung.
Hoffnung auf ein bisschen Himmel auf Erden. Hoffnung auf Besserung.
Und plötzlich wird mir klar: Feiern wir nicht Weihnachten? Haben wir nicht Adventszeit? Die Zeit des Ankommens? Ja, und jetzt erinnere dich daran, wer ankommt.
Ignoriere die Hektik unter den Wolken für einen Moment. Denk nach.
Und ja, er ist es. Er, Jesus, er ist die Antwort. Die Antwort auf all die Fragen.
Er kam und rettete die Menschen.
Und ja, wir, die Menschen zerstören immer noch die Welt, drehen uns um uns selbst und vergessen unseren Nächsten und die Welt.
Und Gott. Ja, wir vergessen Gott und Jesus. Vergessen den Retter, das kleine Kind aus der Krippe, was sehr wohl weiß, was schlechte Zeiten sind. Wir vergessen den König.
Aber nicht dieses Jahr. Und so wird uns klar: Jesus kam auf die Erde, um uns zu retten. Gott schickte seinen Sohn, so sehr störte ihn die Perspektive von »über den Wolken« nach »unter den Wolken«. Er schickte uns ein klein wenig den Himmel auf Erden.
Ein Vorgeschmack. Wie viel größer wird dann das, was noch kommt?
Der Engel schaut noch zu; und du?
Der Engel lacht und freut sich über die Freude auf der Erde, dort unter den Wolken. Denn den Menschen wurde bewusst, dass an Weihnachten der Himmel die Erde trifft.
Und nicht nur an diesem Tag kann Freude sein, sondern an jedem anderen Tag, denn wir unter den Wolken haben vor langer Zeit etwas von über den Wolken bekommen, das Geschenk von Weihnachten.
Pack es aus und sieh selbst, wie der Himmel die Erde trifft.