Wir gratulieren Hans-Jürgen Hufeisen zum 70. Geburtstag

Seit über 40 Jahren veranstalte ich gemeinsam mit Hans-Jürgen Hufeisen konzertante Lesungen. Und wir haben gemeinsam CDs herausgegeben, in denen ich zu seinen Liedern Meditationen gesprochen habe. Hans-Jürgen Hufeisen berührt mit seinen Liedern die Herzen der Menschen. Er hat nicht nur selber Lieder komponiert, er hat auch alte Kirchenlieder sowohl aus dem katholischen als auch aus dem evangelischen Raum mit seiner Flöte interpretiert. Dabei waren es immer Lieder, die seiner eigenen Sehnsucht nach Schönheit, nach Spiritualität, nach Stille entsprochen haben.

Sie hat er dann auf seiner Flöte so gespielt, dass er die Herzen der Zuhörer und Zuhörerinnen tief berührt und dabei in ihnen die Sehnsucht nach Gott geweckt hat. Viele seiner Lieder haben die Fähigkeit, die Menschen in die Stille hinein zu führen. Er spielt so, dass die Stille hörbar wird und noch lange in den Herzen der Menschen nachklingt. Die Flöte – so hat er mir immer wieder erzählt – hat sein Leben gerettet. Seine Mutter hat ihn ja sofort nach seiner Geburt in der Pension zurückgelassen und eine Decke daraufgelegt, so dass er daran fast erstickt wäre. Der Wirt, der das Schreien des Kindes hörte, hat das Kind dann in ein Kinderheim gegeben. Dort hat ihm eine Erzieherin eine Flöte in die Hand gegeben, als er sechs Jahre alt war. Er, der als Kind fast keine Luft bekam, bläst nun die Luft seines Atems in die Flöte hinein. So ist sein Flötenspiel Verwandlung von Enge in Weite, von drohendem Tod in Auferstehung, von Verzweiflung in Hoffnung. Dieser existenzielle Hintergrund gibt seinem Flötenspiel die spirituelle Kraft. So klingt in jedem Lied, das er spielt, die Hoffnung auf, dass auch unsere Angst in Vertrauen sich wandelt, unsere Zweifel in Glauben und unsere Leere in Fülle verwandelt werden.