Türchen 10 – Das Weihnachtsfest stellt sich vor
Mit einem Augenzwinkern richtet das Weihnachtsfest persönlich heute ein paar Worte an Sie.
Advent WeihnachtenO ich fröhliche, o ich selige gnadenbringende Weihnachtszeit!
Ja, und damit herzlich willkommen! Sie kennen mich alle; ich bin der Grund für die Festbeleuchtung zum Jahresende und ab August für Lebkuchen und Schoko-Nikoläuse im Supermarkt. An mir als Fest arbeiten sich die Menschen seit fast zweitausend Jahren ab – meistens schwärmend und schmachtend, manchmal kritisch und satirisch und hin und wieder bösartig und gehässig. Das ist alles in Ordnung für mich. Immerhin bin ich ganz oben angekommen, sozusagen auf der Weihnachtsbaumspitze.
Und doch umwehen mich viele Geheimnisse. Ja, ich wage fast zu behaupten, dass die meisten Menschen meine Geschichte nicht kennen. Sie kennen nur die glitzernde Gegenwart, aber haben keine Ahnung, wie schwer mein Weg bis dahin eigentlich war. Um Ihnen zu zeigen, was ich meine, möchte ich nur eine Frage stellen: Wann wurde ich zum ersten Mal gefeiert?
Sicherlich ist Ihr erster Impuls, dass ich schon so lange gefeiert werde, wie es das Christentum gibt. Falsch! Absolut falsch. Das erste nachgewiesene Weihnachtsfest fand erst im Jahr 336 statt. Ja, lassen Sie das ruhig mal sacken. Wie gesagt, meine Geschichte ist weniger bekannt, als es den Anschein macht.
Unter anderem deswegen lege ich hiermit meine Autobiografie vor. So viele haben in den letzten Jahrhunderten über mich geschrieben – nun will ich meine Geschichte auch einmal selbst erzählen. Ich habe eintausendsiebenhundert Jahre hinter mir und kenne mindestens ebenso viele Bräuche, Traditionen und Gedichte über mich. Ich will von all dem berichten und bin mir sicher, dass Sie mich danach mit anderen Augen sehen werden. Ja, und damit möchte ich dieses Vorwort auch schon beschließen und Ihnen besinnliche Stunden mit meiner Autobiografie wünschen.
Viel Spaß beim Lesen und der Menschheit ein Wohlgefallen, hohoho!
Ihr Weihnachtsfest