Türchen 13 – Die heilige Luzia
Wer sie ist und woher der Brauch das Fest der heiligen Luzia zu feiern kommt, erfahren Sie hinter dem heutigen Türchen.
Advent WeihnachtenDas Fest der heiligen Luzia am 13. Dezember wird hauptsächlich in Skandinavien gefeiert. Dort bringt die älteste Tochter als »Lussibrud« (Luzienbraut) den Familienmitgliedern das Frühstück ans Bett: Kaffee und Lussekatter, das sind spezielle Hefeschnecken. Dabei trägt sie ein langes weißes Kleid und einen Kranz aus Preiselbeerzweigen mit (heute elektrischen) Kerzen in den offenen Haaren. Der Brauch entstand erst im 19. Jahrhundert, als das Familienleben im Bürgertum immer wichtiger wurde. Er geht nicht auf die Legende der frühchristlichen Märtyrerin Luzia zurück – diese wurde erst nachträglich entsprechend ergänzt.
Wahrscheinlich greift die Luzienfeier alte Lichtbräuche wieder auf, denn nach dem julianischen Kalender, der bei uns bis 1582 galt, war am Luzientag die Wintersonnwende. In manchen Gegenden Italiens und im Elsass bringt die heilige Luzia den Mädchen Geschenke, die sie in deren aufs Fensterbrett gestellte Schuhe füllt – für die Jungen ist der heilige Nikolaus zuständig.