Türchen 6 – Besuch vom Nikolaus

Für Kinder ist der Besuch vom Nikolaus einer der Höhepunkte der Vorweihnachtszeit. Doch wie kam dieser Brauch überhaupt zustande?

Advent Weihnachten

Der Brauch geht auf den heiligen Nikolaus zurück, der etwa von 280 bis 350 n. Chr. in Kleinasien lebte und Bischof von Myrna war. Ursprünglich aus reichem Elternhaus stammend, verschenkte er sein Vermögen an die Bedürftigen und war für seine Mildtätigkeit und Hilfsbereitschaft bekannt. Er wurde daher schon im Mittelalter zum Gabenbringer für alle artigen Kinder.

Ursprünglich war der Nikolaus sogar der alleinige Überbringer der Geschenke anstelle der Bescherung an Weihnachten, doch nach der Reformation setzte sich der 24. Dezember durch. Aus dem Nikolaus entwickelte sich mit der Zeit der inzwischen vor allem kommerziell bedeutsame Santa Claus bzw. der Weihnachtsmann. Im Unterschied zu diesem erkennt man den Nikolaus aber an seiner Mitra und dem Bischofsmantel. Nach altem Brauchtum besucht Nikolaus die Kinder und liest in seinem goldenen Buch nach, ob die Kinder im letzten Jahr artig oder böse waren. Manchmal müssen die Kinder auch ein Gedicht vortragen.

Gute Kinder werden gelobt, böse Kinder wurden früher durch Schläge mit der Birkenrute bestraft. Das übernimmt der Nikolaus meist nicht selbst, sondern sein wilder, dunkel gekleideter Geselle, der je nach Region unterschiedliche Namen führt: Krampus, Knecht Ruprecht, Klabauf, Swarte Piet, Hans Trapp oder Pelznickel sind nur einige der vielen Namen, die der Begleiter des Nikolaus trägt.

Manchmal wird den Kindern auch erzählt, dass er die bösen Kinder in seinen Sack steckt und mitnimmt. Doch natürlich endet jeder Besuch des Nikolaus in Wahrheit mit der Übergabe von Leckereien und Geschenken – denn schließlich ist der heilige Nikolaus ja vor allem für seine Milde bekannt.

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