»Nur zwei Themen sind wirklich wichtig in unserem Leben: die Liebe und der Tod. Beide hängen zusammen. Nur wer liebt, leidet beim Sterben des Menschen, des Tieres, die ihm nahestehen. Über die Trauer des Todes aber hebt einzig die Liebe hinweg. Sie allein bildet des Ort, da die Erde den Himmel erahnen lässt. Sie allein trägt den Trost der Unsterblichkeit. Sie bewahrt uns davor, den Tod im Kampf ums Dasein als Waffe zu nutzen; sie lehrt uns, angesichts der Endlichkeit unseres Daseins richtig zu leben: Uns gehört nichts, - wir haben nichts zu verlieren, keine Rechte, keine Titel, keine Ansprüche; aber wir können alles gewinnen: Mitleid, Milde und Menschlichkeit,- wir gehören zusammen. Wohl, unser Leben auf Erden endet im Grab; doch wenn sich der Vorhang der Endlichkeit hebt, treten wir in das Licht der ewigen Liebe, die Gott ist. Er hat uns geschaffen, weil er möchte, dass wir sind, und so werden wir beginnen, die Welt mit seinen Augen zu sehen: verstehend statt strafend, versöhnend statt verstoßend, auf einander zu reifend in einem Glück, das alles Böse und alle Vorwürfe hinter sich lässt. Dann nimmt er uns auf in sein Reich, das der Himmel ist.« (Eugen Drewermann)