Unser »Ackerhelden« Projekt, Teil 3: Warum wir gemeinsam gärtnern
Sarah-Denise Pösinger von der DAK-Gesundheit erzählt uns im Interview, wieso Mitarbeitergesundheit in all seinen Umsetzungsformen – ob Gärtnern oder Ergonomie-Beratung – als Vorsorge in einem Unternehmen so wichtig ist
Reportage Garten Gesund leben GemeinschaftSeit nunmehr 5 Monaten gärtnern die Kolleginnen und Kollegen der Schwabenverlag AG gemeinsam bei den »Ackerhelden«, einem Anbieter für Mietäcker. Hier wird zunächst von einem Bauern, mit dem die »Ackerhelden« in Kooperation sind, einiges an Gemüse vorgezogen und vorgepflanzt, bevor die Mietgärtnerinnen und Mietgärtner ihr kleines Ackerstück beziehen. Zum Selberpflanzen gibt es ausreichend Platz. Und auch im Lauf der Pacht kann man immer wieder auf freigewordenen, bereits abgeernteten Flächen seines Stückchen Gartenglücks neue tolle Gemüsesorten anpflanzen. Alles ist bei den »Ackerhelden« bio und der Bauer pflanzt Gemüsesetzlinge in Demeter-Qualität.
Doch nicht nur das Gemüse dient unserer Gesundheit, sondern auch das gemeinsame Projekt. Besonders in der anfänglichen Corona-Zeit, in der viele im Homeoffice waren und man sich nicht mehr täglich im Büro begegnete, war es schön, sich mit den Kolleginnen und Kollegen statt in der Kaffeeküche dann auf dem Acker auf einen Plausch zu treffen. Und das Gute daran: Man sprach fast nie über die Arbeit, wie es im Büro der Fall gewesen wäre, sondern lernte sich so noch einmal ganz neu kennen. Auch das gemeinsame Versorgen und die Gießhilfe, wenn doch mal jemand krank oder im Urlaub war, waren auf ihre Weise teamfördernd, denn Gesundheit betrifft nicht nur den Körper sondern auch die Seele.
Die Idee zu diesem Projekt innerhalb unseres hausinternen Gesundheitsmanagements haben wir einer lieben Kollegin zu verdanken. Sie hatte die Idee und hatte sich vergangenen Winter intensiv um die Umsetzung gekümmert. Hierfür haben wir als Kooperationspartner, der die Kosten für den Schwabenverlag übernommen hat, die DAK-Gesundheit gewinnen können. Sie unterstützt uns bei diesem Projekt im Bereich Mitarbeitergesundheit nicht nur bei der Förderung auf dem Acker, sondern auch durch Ernährungscoaching.
Im Interview verrät uns die Bezirksleiterin im Kooperationsvertrieb der DAK-Gesundheit, Sarah-Denise Pösinger, warum Mitarbeitergesundheit am Arbeitsplatz ganz vielfältig sein kann und warum die DAK-Gesundheit solche Projekte in Unternehmen fördert. So kurz vor Ende des Projekts können wir 10 »Ackerheldinnen und Ackerhelden« in jedem Fall nur jedem Unternehmen raten: macht mit beim Thema Mitarbeitergesundheit – es lohnt sich!
Lebe gut: Wieso ist das Thema Mitarbeitergesundheit im Unternehmen aus Ihrer Sicht wichtig und gewinnbringend für ein Unternehmen?
Sarah-Denise Pösinger: Das Thema Mitarbeitergesundheit ist dahingehend wichtig für Unternehmen, da Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit das wichtigste Gut sind.
Natürlich leben wir im absoluten Zeitalter der Digitalisierung und der Automatisierung, jedoch sind Stellen, die nicht automatisiert werden können, noch reichlich vorhanden. Und genau hier kann im Bereich der psychischen und physischen Gesundheit angesetzt werden, um eine allgemeinere Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeiterbindung seitens des Arbeitgebers zu generieren, um auch die Krankenfehltage zu reduzieren.
Lebe gut: Welche Erfahrungen im Bereich Mitarbeitergesundheit haben Sie in der Zusammenarbeit mit Unternehmen gemacht? Gibt es Beispiele, wie Mitarbeitergesundheit umgesetzt wurde und welche positiven Effekte dies auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatte?
Sarah-Denise Pösinger: Meine Erfahrungen sind sehr vielfältig, ebenso wie die Motive der Unternehmen, mit denen ich bereits zusammengearbeitet habe. Die höchste Hürde mit der Mitarbeitergesundheit zu beginnen, ist auch meiner Sicht, der damit verbundene Aufwand. Die Ermittlung des Bedarfes, die Planung, die Organisation und die Durchführung sowie die Nachbearbeitung liegen häufig in den Händen unerfahrener Mitarbeiter. Jedoch gibt es mittlerweile zahlreiche Anbieter sowie Krankenkassen, die sich auf das Thema der Mitarbeitergesundheit spezialisiert haben und hier aushelfen können.
Aus eigener Erfahrung kann ich von einem Unternehmen – mit überwiegend sitzender Tätigkeit – berichten. Als DAK-Gesundheit hatten wir hier ein sogenanntes Arbeitsplatzprogramm organisiert. Es handelt sich mit insgesamt 23 Stunden Durchführung um ein sehr umfangreiches Programm, bei dem ein professioneller Trainer einer unserer Partner-Dienstleister direkt an den Arbeitsplatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht und mit Ihnen über das Thema Ergonomie spricht sowie sich die Rückenhaltung am Arbeitsplatz ansieht und Tipps und Tricks zur Verbesserung gibt. In diesem Zuge wurde dem Geschäftsführer der Firma bewusst, dass ein rückenschonendes Arbeiten sowohl Tipps und Training benötigt wie aber auch die nötigen Mittel an ergonomischen Schreibtischen und Stühlen. Somit wurden alle »alten« Schreibtische und Bürostühle gegen eine ergonomische Büroausstattung ausgetauscht. Also eine direkte Investition in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhielten zusätzlich die Trainingstipps des Dienstleisters und 15 Minuten Zeit pro Tag, diese Tipps aktiv, allein oder in einer Gruppe zu üben. Darüber hinaus fand eine ausführliche Evaluierung im Nachgang mit Trainer statt. Über ein ganzes Jahr verteilt konnten so die Krankenfehltage aufgrund von Muskel-Skelett-Beschwerden um ein Vielfaches gesenkt werden.
Lebe gut: Welche Angebote werden speziell von Ihrer Krankenkasse im Bereich Mitarbeitergesundheit gefördert bzw. auch angeboten?
Sarah-Denise Pösinger: Die DAK-Gesundheit bietet einen ganzen Katalog an Gesundheitsmaßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Um alles aufzuzählen, würde eine Seite nicht ausreichen. Aber so viel kann ich preisgeben. Wir beschäftigen uns viel mit den 5 Säulen der Gesundheit: Ernährung, Stress, Bewegung, Sucht und Führungskräfte. Innerhalb dieser 5 Säulen ist so gut wie alles möglich. Vorträge, Seminare, Workshops, Arbeitsplatzprogramme, Gesundheitstage, Beratungen, Coachings, Online-Programme, Messungen, Befragungen, Gesundheits-Ausbildungen und noch vieles mehr.
Wir versuchen uns hierbei natürlich immer auf die Wünsche des Arbeitgebers einzulassen und die Maßnahmen und Module möglichst nachhaltig und langfristig zu platzieren.