Rezept für Schwäbische Fasnetsküchle

Am so genannten »schmutzigen Donnerstag« beginnt für viele die eigentliche Fastnachtszeit. Hierbei dürfen Krapfen oder Berliner auf dem Kaffeetisch nicht fehlen. Ein Rezept für eine süße schwäbische Spezialität.

Rezept Backen Süß Winter

Am Schmutzigen Donnerstag, der immer am Donnerstag vor dem Aschermittwoch ist, werden im Schwäbischen traditionell Fasnetsküchle, auch Fastnachtskrapfen oder Berliner genannt, in viel Fett gebacken. Damit erklärt sich auch die merkwürdige Bezeichnung dieses Tages, denn schmutz oder schmotz leitet sich nicht von schmutzig her, sondern bedeutet fettig.

Hier finden Sie ein traditionelles Rezept aus dem Jahr 1922, das von unserer Autorin Christa Spilling-Nöker ausgesucht wurde:

Zutaten:
½ Pfund Mehl
125 g Butter
4 Eier
30–40 g Hefe
Milch

Zubereitung :
Aus Mehl, Butter, Eiern, Hefe und Milch wird ein Teig nach Art der Hefeteige gemacht. Wenn er in der Schüssel gegangen ist, so sticht man Stücke aus der Masse, drückt sie ½ cm dick, schneidet verschobene Vierecke davon, läßt sie auf dem mit Mehl bestreuten Backbrett gut gehen und backt sie, im Schmalze schwimmend, unter öfterem Umdrehen schön gelb; dann legt man sie einen Augenblick auf Brotschnitten zum Ablaufen und bestreut sie mit Zucker und Zimt. Bei allem Schmalzgebackenem muß die Platte erwärmt sein, auf die es zu liegen kommt. Da die Fasnachtsküchlein sehr aufgehen im heißen Schmalz, darf man nicht zu viele auf einmal einlegen.
[Friederike Luise Löffler, Neues Stuttgarter Kochbuch, 1922]


Text und Rezept aus dem Buch:

Christa Spilling-Nöker
Himmlische Zeiten
Wie das Jahr noch wunderbarer wird. Geschichten, Bräuche und Rezepte

Vom 1. Advent bis zum Martinsfest stellt Christa Spilling-Nöker den Reigen der Jahresfeste vor: Advent und Weihnachten, Silvester, Dreikönig, Valentinstag, Karneval/Fasching, Fastenzeit und Ostern, Pfingsten, Johannistag, Michaelitag, Allerheiligen, Allerseelen/Halloween, Sankt-Martins-Tag. Im Kreis der Jahresfeste verbinden sich die Rhythmen der Natur (wie Winter- und Sommersonnenwende oder der Frühlingsvollmond) mit Geschichten, Bräuchen – und leiblichen Genüssen, die Kultur und Spiritualität prägen. Wellness für die Seele! Nicht nur Bekanntes, wie Christstollen und Martinsgans, sondern auch viele überraschende Rezepte, mit denen das Brauchtum die Feste umgibt, werden lebendig vorgestellt: Anregungen, wie auch heute das Jahr noch wunderbarer werden kann.

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